Die Operation vom Grauen Star (Katarakt) sowie von Schlupflidern (Blepharochalase) bilden unseren Schwerpunkt. Frau Dr. Wegmann operiert alle Patienten in der Privatklinik Linde in Biel.
Ebenfalls in der Privatklinik Linde führen wir die intravitrealen Injektionen (Eylea, Lucentis) bei feuchter Maculadegeneration durch.
Der Grauer Star bezeichnet die allmähliche Eintrübung der menschlichen Linse in unserem Auge. Dies ist eigentlich keine Krankheit, sondern ein normaler Alterungsprozess. Mit fortschreitender Trübung kommt es aber vermehrt zu „Nebel- und Schleiersehen“, ebenfalls zu erhöhter Blendempfindlichkeit und schliesslich zu verminderter Sehschärfe.
Wann ist die Operation des Grauen Stars sinnvoll?
In den meisten Fällen bestimmt der Patient in Abhängigkeit seiner Beschwerden und Sehanforderungen den Operationszeitpunkt selbst. Bei guter Sehschärfe und Beschwerdefreiheit kann mit einer Operation zugewartet werden. In einigen Fällen gibt es jedoch medizinische Gründe, die für eine baldige Operation sprechen, beispielsweise bei sehr fortgeschrittenem Alter des Patienten, denn das Operationsrisiko steigt bei zunehmender Trübung der Linse und abnehmender Stabilität des Kapselsacks und des Aufhängeapparates der Linse. Ebenfalls wird bei Personen mit starker Weitsichtigkeit eine baldige Operation empfohlen, da hier häufig die Augen von der Anatomie her sehr kurz sind und das Risiko eines Engwinkelglaukoms wegen Platzmangel mit zunehmender Dicke der eigenen Linse mit der Zeit steigt.
Die Operation
Die Operation des Grauen Stars ist heute die am häufigsten durchgeführte Operation weltweit. Dank Verbesserungen der Geräte sowie des Linsenmaterials kann die Operation äusserst schonend durchgeführt werden. Durch Zugänge von wenigen Millimetern werden die Instrumente am Rand der Hornhaut ins Auge eingeführt. Die durchsichtige Hülle um die Linse (der sog. Kapselsack) wird belassen, nur eine Rundöffnung in ihrer Vorderfläche wird gemacht, danach wird durch diese Öffnung die menschliche Linse mittels Ultraschall zerkleinert und abgesaugt (Phakoemulsifikation). Mit noch feineren Instrumenten wird die Hülle noch von haftendem Linsenmaterial befreit und anschliessend wird die künstliche Linse in den Kapselsack eingeführt. Sie sitzt also genau dort, wo die menschliche Linse bereits war.
Dieser Eingriff wird ambulant, in örtlicher Betäubung mit Augentropfen oder falls nötig, in leichter Sedation durchgeführt. Die Zeitdauer des Aufenthaltes in der Privatklinik Linde beträgt insgesamt etwa 1 ½ Stunden. Die Dauer der Operation selber beträgt etwa 10 Minuten. Die Erholungszeit nach der Operation dauert bei komplikationslosem Verlauf ebenfalls sehr kurz. Eine implantierte Kunstlinse hält in der Regel ein Leben lang.
Blepaharo-/Dermatochalase (Schlupflider)
Im Alter kann es vor allem bei familiärer Veranlagung zu einer Erschlaffung und somit zu einem Herabhängen der Oberlider kommen. Diese können so tief stehen, dass sie die Pupillen verdecken und das Gesichtsfeld eingeschränkt wird. Um die Augen besser zu öffnen, werden die Augenbrauen und Stirnpartie ständig hochgezogen oder das Kinn angehoben, was aber auf Dauer sehr ermüdend ist und Spannungskopfschmerzen oder Nackenversteifungen verursachen kann. In solchen Fällen lohnt es sich, in einer kleinen Operation die überschüssige Haut am Oberlid zu entfernen. Damit werden die Augen wieder „grösser“, die Lider leichter und das Gesichtsfeld vergrössert sich erneut.
Diese sogenannte Blepharochalase Operation wird ebenfalls ambulant in der Privatklinik Linde unter Lokalanästhesie von Dr. Wegmann durchgeführt.
Seit 2015 bieten wir auch die Behandlung der feuchten Maculadegeneration an. Somit müssen unsere Patienten nicht mehr wie früher nach Bern für die mehrmaligen Augeninjektionen fahren, sondern können diese in der Privatklinik Linde bei Frau Dr. Wegmann machen.
Was ist die Maculadegeneration?
Unsere Netzhaut ist ein Hochleistungsorgan. Hier ist das „Fotopapier“ des Auges, wo die Sinneszellen, die für das Sehen verantwortlich sind, sich befinden. Im Alter kommt es leider allmählich zu Veränderungen im Aufbau in der Netzhautmitte, der sog. Macula. Mit der Zeit können diese Veränderungen zu einer Sehverminderung vor allem beim Lesen führen.
Man unterscheidet zwischen der trockenen, häufigeren Form und der feuchten, schwereren Form der Maculadegeneration. Für die trockene Form, die jahrelang meistens stabil bleibt, gibt es zur Zeit leider keine Behandlung. Diese Patienten müssen aber in regelmässiger Augenkontrolle bleiben, da die trockene Maculadegeneration in ca. 20% der Fälle in die feuchte Form übergehen kann.
Bei der feuchten Form kommt es zur Bildung von neuen krankhaften Gefässen in der Macula. Diese führen häufig zu einer schneller auftretenden Sehverschlechterung am betroffenen Auge. Es wird fast unmöglich zu lesen, Betroffene berichten, dass beim Lesen „die Buchstaben tanzen und verschwinden“ und dass gerade Linien verzerrt erscheinen. Anhand von Bildern der Netzhautmitte mit dem sog. OCT Gerät kann meist auf einen Blick erkannt werden, ob es sich um die trockene oder die feuchte Form der Maculadegeneration handelt. Bei der feuchten Form wird in mehreren Sitzungen eine spezielle Substanz (zur Zeit Eylea oder Lucentis) in kleinsten Mengen in den Glaskörperraum gespritzt, um das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen. Erfreulicherweise kommt es in der grossen Mehrheit der Fälle zu einer Stabilisierung, manchmal sogar zu einer Verbesserung des Sehens, vor allem bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn. Sehr wichtig: bei neu aufgetretenem Verzerrt- oder Wellensehen auf einem Auge rasch zur Augenärztin!